Bio kräht der Hahn

Ich habe jeweils Freiland-Eier aus der Region gekauft. Nun gibt es sie beim Coop nicht mehr: die nicht bio Freiland-Eier. Zeit sich zu informieren wo sich Bio von Freiland abhebt…

Erschreckende Hühnerhaltung war eines der ersten Tierschutzthemen, an das ich mich erinnern kann. 1992 wurde Batteriehaltung mit Bodenhaltung ersetzt. Dann zusätzlich Freiland und jetzt Bio. Hauptsache ein gesundes, glückliches Huhn. Oder?

Die blanken Zahlen, wie sie Migros zu den verschiedenen Haltungsarten veröffentlicht, lassen den Unterschied klar hervortreten: Ein Bio-Huhn hat doppelt soviel Platz! (Im Stall sind es 5 Hühner vs. 10 Hühner pro m2. Weideland gibt es 5m2 vs. 2.5m2 pro Huhn).

Bio macht auch Hühner glücklich“ schreibt naturaplan. Markenzeichen der Bio-Produktion sei unter anderem der Hahn, eine wichtige Bio-Norm. Und natürlich das biologische Futter (natürlich ohne Gentechmais). Damit der Hahn seinen Job behalten kann, werde ich somit Züribieter Eier nun auch biologisch essen.

Ein Bericht der NZZ mit dem Titel „Das kurze Leben der Legehenne“ beschreibt aber auch für Bio-Hühner kein schönes Leben. 80 Wochen dauert es und sobald ausgewachsen müssen sie täglich ein Ei legen. Die Wahrheit über industrielle Geflügel- und Ei-Zucht – ob bio oder nicht – ist nichts für tierliebende Gemüter. Glücklich ist wahrscheinlich nur der Bio-Hahn, der glücklicherweise der sonst üblichen Vergasung der männlichen Küken entkommt.

Zweinutzungshuhn ist daher die neuste Zertifizierung nach der es zu schauen gilt. Es wurde eine neue Hühnerrasse gezüchtet, deren weiblichen Küken als Legehennen und deren mänliche Kücken zur Fleischproduktion auf wirtschaftliche Weise Verwendung finden können. Coop ist hier Pionier mit einem laufenden Versuchsprojekt im Raum Zürich.

Hinterlasse einen Kommentar